Walter Bönig. Zwischen den Welten
Die Lebenserinnerungen eines mitteldeutschen Luftpioniers
Erzählt von ihm selbst – in die Schreibmaschine getippt von seiner Frau Ingeborg.
Herausgegeben von seinem Enkel Hanno Engel. (Erscheinungsdatum: 15. Januar 2021)
Walter Bönig (1902–1985) ist in Mitteldeutschland bekannt geblieben durch seine Luftbilder – Aufnahmen von Plätzen und Sehenswürdigkeiten, von Gasthöfen und Sportstätten. Vieles davon ist heute so nicht mehr zu sehen. Aber er war nicht nur ein Luftbildfotograf, der uns diese alte Zeit aus seiner luftigen Perspektive festgehalten hat.
Geboren im Kaiserreich, geriet er dank seines Alters nicht mehr – wie viele seiner späteren Kameraden – als Jagdflieger im Ersten Weltkrieg zwischen die Fronten. Seine Karriere zwischen Himmel und Erde begann in der Weimarer Republik. Kaum den Flugschein in der Tasche, begeisterte er als Kunstflieger hoch oben in den Wolken mit Loopings, Turns und Trudeln die staunenden Zuschauer am Boden. Und Wagemutige sprangen mit ihren Fallschirmen aus seinem Doppeldecker.
Weniger bekannt ist, daß Walter Bönig auch als Segelflieger viel Anerkennung erhielt. Als einer der ersten hat er ein Segelflugzeug mit einem Auto in die Luft geschleppt. Er beansprucht für sich, mit dem aufgebockten PKW weltweit den ersten Windenstart durchgeführt zu haben. Und er war Weltrekordhalter im gleichzeitigen Schlepp von drei bzw. vier Seglern.
Aber die Zeiten änderten sich – und die Welten nicht nur um Walter Bönig. Im Dritten Reich wurde seine private Fliegerlizenz eingezogen. Aber Walter Bönig durfte Fluglehrer bleiben. Nach dem Krieg entschied er sich für Ostdeutschland. Aber für seine Fliegerei gab es keine Genehmigung. Und seine Enttäuschung war groß, als nach seiner Flucht nach Westdeutschland auch dort der Traum vom Fliegen vorbei war.
Walter Bönig hat uns seine Lebenserinnerungen hinterlassen, die er in seinen letzten Lebensjahren seiner Frau Ingeborg diktierte. Ergänzt um zahlreiche Fotografien aus seinem Flieger-Fotoalbum und aus Familienalben gibt er uns einen Einblick in seine Welt des Fliegens und die Welten dazwischen.
Walter Bönigs Weltrekord im Dreierschlepp 1932
Am 06. Februar 1932 zog Walter Bönig in Magdeburg mit seiner Udet U12 Flamingo gleichzeitig drei Segler in die Luft: Weltrekord! Im Video erklärt Major Karl Angerstein, einer der drei Segelflieger, die Schwierigkeiten bei dieser Startart. Die beiden anderen Segelflieger waren Otto Bräutigam und Polizeimeister Leipner. Gezeigt wurde der Film in der Ufa-Tonwoche.
Am 05. Juni 1932 gelang Walter Bönig in Schkeuditz der nächste Weltrekord mit einem Viererschlepp.
Steffen Wendt, Hrsg. Hanno Engel
Buch Hardcover laminiert, Fadenheftung,
17 x 24 cm, 192 Seiten s/w
über 250 Abbildungen,
davon 50 Luftbilder von Bönig
175 Fußnoten zum historischen Verständnis
ISBN 978-3-00-067677-2